Kategorie: Optimierung

Eine Übersicht aller unserer Artikel zum Thema Optimierung, z.B. Bild- oder Performanceoptimierung mit WordPress oder WooCommerce.

Mein WordPress ist veraltet. Was kann ich tun?

Manchmal kommt es vor, dass man plötzlich vor einer uralten WordPress-Version mit veralteten Plugins oder Themes steht und nicht mehr weiter weiß. Im folgenden Artikel zeigen wir auf, dass das gar nicht so schlimm ist und welche Maßnahmen man ergreifen kann.

Warum wurde nicht aktualisiert?

Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele Aktualisieren absichtlich nicht, getreu dem Motto: Never touch a running system. Gerade Anfänger trauen sich oft nicht und verschleppen das Problem dann. Manchmal gerät eine Installation in die Vergessenheit und plötzlich besteht akuter Handlungsbedarf, z.B. weil die Seite gehackt wurde und das alte Backup nun unbedingt aktualisiert werden muss.

Altes WordPress aktualisieren

Keine Angst vor dem Update

Zum Glück ist “uralt” in der WordPress-Welt sehr relativ. Das liegt vor allem an der Art der Versionierung von WordPress. Üblicherweise verwendet man in der Softwareentwicklung die sogenannte Semantische Versionierung. Kurz gesagt: Eine Änderung der vordersten Zahl bedeutet meist eine signifikante Änderung in der Software, also z.B. von 3.9 auf 4.0. Viele Menschen erwarten dieses Verhalten dann auch instinktiv.
Bei WordPress ist das allerdings nicht so. Die Versionierung erfolgt dem 10er System, d.h. die Ziffer nach dem ersten Punkt zählt bis 9, danach springt die erste Ziffer um.
Im Fall von WordPress bedeutet das vor allem:

  • Anhand dieser Versionierung kann man nicht den Grad der Änderung an der Software abschätzen. Es kann zum Beispiel sein, dass bei einem Versionswechsel von 3.4 auf 3.5 mehr signifikante Änderungen stattfanden, als von 3.9 auf 4.0
  • Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass der Wechsel von 3.9 auf 4.0 gar nicht so dramatisch sein muss, wie zunächst angenommen.

Zusätzlich wissen wir aus Erfahrung, dass Updates von WordPress und Plugins über viele Jahre oft ohne Probleme durchgeführt werden können. Insbesondere wenn man ein System nah am Standard hat und nicht gerade das exotischste Premium-Theme einsetzt.

Vorgehensweise: Probieren

Wenn man ein paar Dinge beachtet, kann man ein Update einfach ausprobieren, ohne Angst haben zu müssen. In vielen Fällen klappt das sogar.

Das wird benötigt:

  • FTP-Zugang und Ahnung davon wie man den verwendet
  • Datenbankzugang und das Wissen, wie man ein Backup wieder einspielt
  • Aktuelle Versionen verwendeter Premiumplugins und Themes

Testsystem anlegen

Idealerweise gibt es vom System ein Kopie als Testsystem. Dort kann man Updates testen, ohne dass das Produktivsystem betroffen ist. Wenn die Möglichkeit besteht so ein System einzurichten, sollte das unbedingt gemacht werden.

Aktualisieren

  1. Backup durchführen
    Idealerweise bietet der Hoster die Möglichkeit einen Snapshot der Datenbank und vom Webspace anzulegen und diesen bei Bedarf wieder einzuspielen. Das ist die einfachste, schnellste und vor allem benutzerfreundlichste Variante
  2. Backup durchführen
    Es sollte ein zusätzlich ein Backup angelegt werden, indem per FTP alle Dateien heruntergeladen und ein Export der Datenbank durchgeführt wird. Um dieses Backup anzulegen gibt es auch Plugins, z.B. BackUpWordPress. Wird ein ein Plugin verwendet, sollte das Backup vor dem weitermachen heruntergeladen werden.
    Hinweis: geht etwas schief, muss das Backup sehr wahrscheinlich manuell per FTP und Datenbank eingespielt werden.
  3. PHP aktualisieren
    Wenn nicht bereits geschehen, stelle die PHP-Version auf 5.5 oder 5.6 um. Das sollte beim Hoster ohne Probleme möglich sein. Gibt es nach der Umstellung Probleme stelle die nächstniedrigere Version ein. 5.5 sollte allerdings immer klappen. Wenn das beim eigenen System nicht klappt, ist es vermutlich System wirklich alt. In dem Fall: Alle Plugins deaktivieren, auf eines der Standardthemes schalten und dann die PHP-Version umstellen.
  4. Plugins und Themes aktualisieren
    Aktualisiere zuerst die Plugins und Themes. Bei Premium-Varianten muss dieses eventuell manuell per FTP aktualisiert werden. Verwendest man ein Theme oder Plugin von Envato, kann man auch das offizielle WordPress-Plugin von denen zur Aktualisierung verwenden: https://github.com/envato/wp-envato-market
    Wenn möglich: Deaktiviere Plugins zunächst, das beugt Fehlern vor.
  5. WordPress aktualisieren
  6. Plugins und Themes aktualisieren
    Ja, das findet tatsächlich nochmal statt. Jetzt kommen die Updates, welche mit der aktuellen WordPress-Version kompatibel sind.
  7. Probleme beheben
    Leider kommt es manchmal doch zu Problemen, z.B. wenn viele eigene Anpassungen vorgenommen wurden. Dann sollten diese zunächst behoben oder das zuvor gemachte Backup wieder eingespielt werden.
  8. PHP auf 7.0 umstellen
    Damit kann man der eigenen Seite einen richtigen Performance-Schub geben. Gibt es damit noch Probleme auf der Seite, sollte vorerst weiterhin PHP 5.6 oder 5.5 verwendet und die Probleme in Ruhe, aber zeitnah, behoben werden.
  9. Hat alles geklappt, das Update auf dem Produktivsystem durchführen

Tipps und Hinweise

Die oben genannte Vorgehensweise klappt vor allem bei einfachen Seiten mit wenigen eigenen Anpassungen und möglichst ohne Verwendung von Premiumplugins bzw. eines Premiumthemes.

Damit das trotzdem kein Problem für dich ist, hier noch ein paar Hinweise:

  • Bei vielen Premiumplugins und Themes gibt es keine automatischen Updates.
    Schaue deswegen vorher beim Anbieter nach, ob es eine aktuelle Version gibt und diese mit dem aktuellen WordPress kompatibel ist. Einen Hinweis auf mögliche Probleme mit dem aktuellen WordPress geben oftmals die Kommentare anderer Kunden.
  • Verwendete Plugins auf Aktualität und Notwendigkeit prüfen
    Es kommt nicht selten vor, dass man Plugins verwendet, die nicht mehr gepflegt werden. Manchmal ist das nicht mehr notwendig, da die Funktion mittlerweile von WordPress selbst bereitgestellt wird, manchmal hat auch der Entwickler einfach keine Lust mehr. Ist das Plugin dennoch kompatibel kann man es auch weiterverwenden. Idealerweise schaut man sich aber nach einer modernen Alternative um und wechselt zügig.
  • Eins nach dem Anderen:
    Nicht alle Plugins auf einmal aktualisieren, sondern eins nach dem Anderen. So kann man einerseits Übeltäter schneller identifizieren, andererseits kann man so auch schon ein partielles Update durchführen und ist wenigstens teilweise auf dem neuesten Stand.

In Zukunft besser regelmäßig aktualisieren

Generell empfehlen wir WordPress, Themes und Plugins immer aktuell zu halten. Das gilt grundsätzlich auch für andere Software, die man im Einsatz hat.

Die Aktualisierung muss nicht immer sofort erfolgen, aber wenigstens einmal im Quartal oder im halben Jahr. Neben modernen Funktionen, behobenen Fehlern und Sicherheitslücken, garantiert dass auch ein schnelles Update bzw. zügige Änderungen, wenn es wirklich mal dringend ist.

Hinweis: Bei Sicherheitslücken sollte ein Update umgehend stattfinden. Für WordPress lohnt es sich den RSS-Feed oder die E-Mailbenachrichtigung von https://wpvulndb.com zu abonnieren. So ist man immer auf dem Laufenden was Sicherheitslücken in WordPress, Themes oder Plugins angeht und kann schneller reagieren.

Lieber doch nicht selbst machen

Sollten Sie sich das nicht selbst zutrauen, können Sie uns natürlich auch mit der regelmäßigen Wartung und Optimierung der Seite beauftragen. Nutzen Sie dazu einfach das Kontaktformular und wir melden uns so schnell wie möglich.

Einfache Möglichkeiten zur schnellen Optimierung einer WordPress Webseite

Die Optimierung einer WordPress Webseite muss nicht immer aufwendig sein. Ähnlich dem Paretoprinzip kann ein großer Teil der Optimierung mit vergleichsweise geringem Aufwand erreicht werden. In diesem Artikel stellen wir ein paar einfache und schnelle Optimierungen für WordPress vor, die auch von Laien leicht angewendet werden können.

Upgrade auf PHP 7 und höher

Ein Upgrade auf PHP 7 ist ein wahrer Booster für Ihre Webseite. Einige Funktionalitäten sind um das Doppelte schneller zur vorangegangenen Version. Zudem wird deutlich weniger Arbeitsspeicher benötigt, wodurch der Webserver zusätzlich entlastet wird und mehr Anfragen schneller abarbeiten kann. Daneben ist die Rückwärtskompatibilität zur PHP Version 5.6 gegeben, wodurch das Risiko eines Wechsels gering ausfällt.

Üblicherweise bieten Hoster die Möglichkeit die PHP-Version über die Administration des Servers oder direkt über die .htaccess zu wechseln. Wenn ihr Hoster die Möglichkeit eines Wechsels der PHP-Version nicht unterstützt, dann sollten Sie sich Gedanken um einen Wechsel des Anbieters machen.

Falls Sie noch auf PHP 5.6 oder kleiner unterwegs sind, dann nutzen Sie diese einfache Möglichkeit des schnellen Boosts. Für einen solchen Wechsel können wir ihnen all-inkl.com (*) empfehlen. Ein Vergleich mit ihrem aktuellen Hoster lohnt sich in jedem Fall.

Hinweis: Für eine funktionierende Umstellung können wir nicht Garantieren. Zurück auf die alter PHP-Version bei Problemen sollte ohne Weiteres möglich sein. Zur Sicherheit sollten Sie hier jedoch vor der Umstellung ein Backup machen. 

Plugin zur Optimierung der Geschwindigkeit

Wir sind immer wieder überrascht wie schnell eine WordPress-Webseite durch die einfache Verwendung eines Optimierungs-Plugins der Geschwindigkeit wird. Nicht nur der HTML-Code wird hier vorberechnet und sofort ausgeliefert, sondern auch CSS- und JavaScript-Anfragen jeweils kombiniert und verkleinert. Die generelle Größe der vom Server geschickten Dateien kann durch die Gzip-Kompression verringert werden und das Caching des Browsers für wiederkehrende Besucher aktiviert werden.

Einstellungen im WP Fastest Cache Plugin

Aufgrund unserer Erfahrung und der besonders einfachen Bedienung empfehlen das Plugin WP Fastest Cache. Das Ergebnis ist für die meisten Webseiten ausreichend. Die Einstellungen sind so einfach, dass die Häkchen aus dem oberen Bild in vielen Fällen einfach übernommen werden können.

Hinweis: Falls Sie einen Onlineshop betreiben, z.B. mit WooCommerce, oder eine andere Seite die viele nutzerabhängige Daten anzeigt, muss man beim Einsatz eines solchen Plugins vorsichtig sein. Denn dann ist es oft notwendig bestimmte Seiten, wie den Warenkorb, vom Caching auszuschließen.

Tipp: Mit Hilfe der kostenlosen Webseite webpagetest.org kann man sich das Ergebnis nach und vor der Optimierung anschauen.

Optimierung von Bildern

Die Optimierung der Bilder einer WordPress-Webseite trägt nicht nur bei Inhalten mit vielen Bildern einen großen Anteil. Durch ihre Dateigröße benötigen Bilder im Vergleich zum Rest der Seite oft deutlich mehr Bandbreite und verzögern damit die Ladezeit. Diesen Faktor kann man in den meisten Fällen noch optimieren. Denn über eine verringerte Gesamtgröße und somit schnellere Auslieferungszeit der Seite freuen sich nicht nur ihre Besucher sondern auch die Suchmaschinen. Gerade im mobilen Bereich werden diese zwei Faktoren durch die Suchmaschinen getreu dem Motto „Je geringer der benötigte Traffic ihrer Seite, desto besser das Ranking.“ noch stärker berücksichtigt.

Folgende Punkte sind in den meisten Fällen ohne Weiteres möglich:

  • Nutzung von JPEG für Bilder ohne Transparenz statt PNG
  • Vermeidung der Verwendung der vollständigen Bildgröße in Beiträgen
  • Optimierung der bereits bestehender Bilder durch das EWWW Image Optimizer Plugin
    • Komprimierung bereits bestehender JPEG-Bilder
    • Konvertierung von bereits bestehenden PNG-Bilder ohne Transparenz nach JPEG. Bilder mit einer Transparenz können hiermit auch nach JPEG konvertiert werden. Dafür muss eine Farbe gesetzt werden mit der der transparente Hintergrund gefüllt wird.

Genauere Informationen finden Sie in unserem Artikel zur Bilderoptimierung.

Einspielen von Updates

WordPress, Theme und Plugins immer auf dem aktuellen Stand zu halten, ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch gut für eine optimierte Seite. Redundante Funktionalitäten und Anfragen können durch Updates reduziert werden. Neben neuen Features werden auch kontinuierlich Verbesserungen am Quellcode vorgenommen.

Nicht verwendete Plugins deaktivieren

Werden wirklich alle Plugins die installiert sind benötigt? Viele Plugins bedeutet in der Regel: viel Logik die abgearbeitet werden muss, erhöhtes Risiko für Sicherheitslücken und erhöhter Wartungsaufwand für Update und Kompatibilität. Deaktivieren Sie Plugins die nicht mehr benötigt werden.

Auf folgenden Dinge sollten Sie dabei achten:

Verwendung von Plugins des Themes

Insbesondere bei der Verwendung von Premium-Themes erleben wir es immer wieder, dass unnötig viele Plugins installiert und aktiviert sind. Aus Sicht des Anwenders ist es natürlich einfacher, da er alle Features sofort nutzen kann. Normalerweise wird aber nur ein Bruchteil davon benötigt. Zwei, drei oder mehr Slider sind beispielsweise keine Seltenheit. Sie sollten sich dann für einen entscheiden und die Anderen deaktivieren bzw. löschen. Oft unterstützen Themes aber auch andere Plugins, wie WooCommerce und empfehlen dem Anwender direkt diese zu installieren. Hier sollte man einfach darauf achten, dass man nicht gleich alles ungelesen durchklickt, installiert und aktiviert.

Selten verwendete Plugins

Plugins, die nur sporadisch benötigt werden, z.B. um Systeminformationen abzufragen, sollten auch nur dann aktiviert werden, wenn man sie tatsächlich braucht.

Plugins regelmäßig überprüfen

Manchmal sind Plugins veraltet und es gibt mittlerweile bessere Alternativen. Hin und wieder kommt es auch vor, dass eine Funktion mittlerweile auch durch WordPress selbst umgesetzt wurde und das Plugin einfach obsolet geworden ist.

Nützlichkeit von Plugin-Funktionalität in Frage stellen

Oft kommt es vor, dass man sich ein Plugin installiert, welches eine Kleinigkeit verschönert. Hier sollte man abwägen, ob es nicht ohne geht. So gibt es Anwender, die sich etwas installieren, um die Loginmaske aufzuhübschen, obwohl sie der einzige Nutzer im System sind.

Nicht benötigte Theme-Features deaktivieren

Das gilt auch insb. für Premium-Themes, die besonders viele Funktionen bieten. Viele Themes erlauben es komplette Funktionalitäten, wie eigene Slider, oder die Unterstützung für beliebte Plugins, zu deaktivieren. In der Regel wird die Administration dadurch schlanker und dem Anwender weniger CSS- und JavaScript-Dateien ausgeliefert.

Tipp: Viele Themes nutzen heutzutage einen sogenannten Preloader. Das heißt der Nutzer sieht beim Seitenaufruf erst einen Ladekringel. Deaktivieren Sie diesen nach Möglichkeit, denn der erzeugt oftmals nur eine künstliche Pause ohne echten Nutzen.

Weniger ist mehr

Bei dem auf ihrer Webseite durch einen neuen Besucher, werden die meisten Daten wie Skript- und CSS-Dateien geladen. Weitere Aufrufe sind meist gar nicht mehr so langsam da der Browser des Besuchers diese Daten zwischenspeichert. Da viele Nutzer häufig über die Startseite kommen, kann man hier besonders gut optimieren, indem man diese möglichst schlank hält und somit ein zügiges Anzeigen der Inhalten erlaubt. Ist das erste Element beispielsweise ein riesiger Vollbildslider, ist es wahrscheinlicher das neue Nutzer lange warten müssen und eher frustriert sind. Verzichten sie generell auf unnötig viele Bilder und Effekte.

Tipp: Keep it simple and clean.

Fazit

Nicht immer ist es notwendig das Theme zu Wechseln, den Quelltext zu optimieren oder besonders schnellen Webspace zu buchen. In vielen Fällen reicht es aus, mit diesen einfachen Mitteln eine deutlich spürbare Optimierungen vorzunehmen.

Sollten Sie dennoch unsicher sein und möchten das lieber einem Profi machen lassen, kontaktieren Sie uns einfach.

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